Europas größer Automobilkonzern kann seine Absatzerfolge in den Vereinigten Staaten weiter ausbauen: Der zurückliegende Monat bringt den Wolfsburgern im Vergleich zum Vorjahresniveau erneut zweistellige Zuwachsraten. Auch Toyota kann kräftig zulegen. Die Konkurrenz sucht Erklärungen.
Auf dem wichtigen US-amerikanischen Automarkt läuft es für Volkswagen weiter blendend. Im Oktober setzte Europas größter Autohersteller in den USA 34.311 Wagen ab und damit gut 22 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Konzern mitteilte. Die Deutschen zogen damit abermals an den US-Rivalen und an Toyota vorbei.
Für die Wolfsburger geht es in den USA nun schon seit mehr als zwei Jahren stetig bergauf. Das sei der beste Oktober seit 40 Jahren, hieß es bei Volkswagen of America.
Auch im Jahresverlauf bleibt VW auf Rekordkurs: Seit Januar stieg der Absatz um gut 35 Prozent im Vergleich zu den ersten zehn Monaten 2011 auf aktuell 357.000 allein in den USA verkaufte Fahrzeuge. Dies sei der höchste Wert für den Zeitraum Januar bis Oktober seit 39 Jahren, hieß es.
Auch die VW-Tochter Audi legte in den USA zu und verbuchte einen weiteren Rekordmonat. Die Premiummarke setzte eigenen Angaben zufolge 11.708 Autos ab, 14,5 Prozent mehr als im Oktober 2011.
Ford deutet auf "Sandy"
Insgesamt könnte der vergangene Monat für die Branche bedingt durch außergewöhnliche Witterungsbedingungen schlechter ausfallen als erwartet: Der Wirbelsturm "Sandy" soll die Zuwächse der großen Autohersteller im USA-Markt angeblich deutlich geschmälert haben.
Diese Erklärung bot zumindest der US-Herstellers Ford an, der im Oktober vergleichsweise schwach steigende Absatzzahlen hinnehmen musste. Die Branche dürfte nach Einschätzung von Ford infolge des Sturms im vergangenen Monat insgesamt 20.000 bis 25.000 Fahrzeuge weniger verkauft haben als bei normalem Wetter.
"Sandy" war Anfang der Woche auf einer Breite von mehreren hundert Kilometern auf die Ostküste der USA getroffen. Überschwemmungen, Stromausfälle und zerstörte Häuser waren die Folge.
Die Furcht vor dem Sturms kann sich allerdings nur auf die letzten drei Tages des Monats ausgewirkt haben - und außerdem auch nur auf die Küstenregionen im Norden und Osten des Landes.
Japaner und Europäer bei den Zuwachsraten vorn
Der japanische Branchenriese Toyota wuchs ebenfalls stärker als die US-Konkurrenz. Die Japaner, die mit General Motors (GM) und Volkswagen um die Weltmarktspitze ringen, verkauften im Oktober in den USA 16 Prozent mehr Autos als vor einem Jahr - insgesamt 155.000.
Unter den großen US-Herstellern schnitt der vom italienischen Autobauer Fiat kontrollierte Chrysler-Konzern bei den Absatzzahlen am besten ab. Er legte um zehn Prozent auf 126.000 Fahrzeuge zu.
Marktführer GM verkaufte 196.000 Autos, fünf Prozent mehr als vor Jahresfrist. Schlusslicht war erneut Ford mit einem mageren Zuwachs von 0,4 Prozent auf gut 168.000 Fahrzeuge.
Quelle : n-tv