VW weitet seine modulare Baukasten-Architektur nun auch auf Modelle für den brasilianischen Markt aus. Auf der Automesse in Sao Paulo wurde dazu die Designstudie eines kleinen SUV vorgestellt. Das Konzeptfahrzeug mit dem Name "Taigun" ist deutlich kleiner als der seit Jahren erfolgreich auf dem Markt befindliche Tiguan.
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VW-Studie Taigun: Nur zwei vertauschte Buchstaben, aber ein halber Meter Außenlänge trennen das Konzeptfahrzeug vom erfolgreichen Serienmodell Tiguan. (Foto: Volkswagen)
Sao Paulo (Brasilien). Volkswagen will künftig seine modulare Baukasten-Architektur auch in seinen Werken in Brasilien installieren, um effizienter und kostengünstiger zu produzieren. Dazu gehören sowohl NFS (New Small Family) als auch MQB, MLB und MSB. Dies gab der Chef von Volkswagen do Brasil, Thomas Schmall, am Vorabend zur São Paulo International Motor Show (22. Oktober bis 4. November) bekannt. Das erste Modell, das vom neuen Baukasten profitiert, wird ein SUV im A00-Segment sein. Möglicher Name: Taigun, ein Wortspiel aus dem größeren Bruder Tiguan. Zumindest heißt so die Studie, die Volkswagen mit zur Messe nach Sao Paulo brachte und dort erstmals präsentiert.
Der Taigun ist ein 3,86 Meter kurzes SUV auf Basis der NFS-Archiktektur, auf der auch der Kleinwagen up! gestellt wurde. Das Fahrzeug soll in Brasilien gebaut und in alle Welt exportiert werden. Fachleute rechnen mit einem Produktionsbeginn allerdings nicht vor 2015.
Angetrieben wird die Studie Taigun von einem Turbomotor. Dabei handelt es sich um den kleinen Einliter-Dreizylinder (Familie EA211) aus dem up!, der mittels Direkteinspritzung und Aufladung stramme 110 PS an die Räder schickt. Als Höchstgeschwindigkeit gibt VW 186 km/h und bei der Beschleunigung von null auf Tempo 100 den Wert von 9,2 Sekunden an. Versprochen werden zudem ein Verbrauch von 4,7 Liter und ein CO2-Ausstoß von 110 g/km. Kombiniert ist der neue Dreizylinder mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Beides wird nächstes Jahr auch für den up! zu haben sein.
VW betritt in Brasilien neue Fahrzeugklasse
VW-typisch zeigt sich das Design. Klar, funktional und präzise. Außergewöhnlich in dieser Klasse ist die zweigeteilte Heckklappe. Der obere Bereich bis zu Unterkante der Rückleuchten schwingt nach oben, das bis auf den Unterfahrschutz reichende untere Segment klappt in Richtung Straße. Raumwunder, vor allem fürs Gepäck, sollten im Taigun allerdings nicht erwartet werden. 280 Liter sind wenig, reichen aber für die Fahrt zum Getränkemarkt. Für sperriges Gut können die Rücksitzlehnen umgeklappt werden. Dann erhöht sich das Ladevolumen auf immerhin 987 Liter. Verzichten müssen Taigun-Kunden allerdings auf den Allradantrieb. "Für dieses Technik-Feature wurde das NFS-Chassis bei seiner Konzeption nicht ausgelegt", so Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. In Brasilien nimmt das A00-Segment derzeit einen Anteil von knapp 20 Prozent ein. Volkswagen ist in dieser Fahrzeugklasse bislang nicht vertreten.
Quelle: Automobilwoche