b]Im Joint Venture zwischen Volkswagen und seinem chinesischen Partner FAW knirscht es offenbar gewaltig. Einem Medienbericht zufolge gibt es Streit um die Gewinnverteilung, Eigentumsrechte und die Abwerbung von Talenten.[/b]
Hamburg. In dem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen VW-FAW gibt es einem Bericht des Wirtschaftsmagazins "Capital" zufolge Streit. Zwar hieß es im Frühjahr noch, die Zusammenarbeit solle über das Jahr 2016 hinaus verlängert werden, aber jetzt sind die Verhandlungen ins Stocken geraten. "Das macht alle nervös", sagte ein Insider von VW gegenüber "Capital".
Wie das Magazin berichtet, gibt es in mehreren Bereichen Meinungsverschiedenheiten: FAW soll Konstruktionspläne für Motoren und Getriebe des deutschen Partners gestohlen haben (Automobilwoche berichtete), zudem haben die Chinesen mehr als 30 hochqualifizierte Mitarbeiter von VW abgeworben. Darüber hinaus gibt es Streit über die Verteilung der Gewinne des Gemeinschaftsunternehmens, an dem VW zu 40 Prozent beteiligt ist. Die Wolfsburger möchten ihre Beteiligung auf 50 Prozent erhöhen, FAW lehnt das aber ab. Jetzt soll der Audi-Manager Jürgen Unser nach "Capital"-Informationen für VW Bewegung in die festgefahrene Situation bringen. Mit einem Vertragsabschluss noch in diesem Jahr rechnet man in Wolfsburg aber nicht mehr.
Für den VW-Konzern hängt viel von den Verhandlungen ab, denn China ist für ihn mittlerweile der wichtigste Einzelmarkt, jedes dritte Fahrzeug wird inzwischen im Reich der Mitte verkauft. Allein in diesem Jahr produziert VW in China über eine Million Autos, sowohl der Marke Volkswagen als auch Audi. Zudem gilt das Land als wichtiger Wachstumsmarkt. Im kommenden Jahr soll ein neues Werk in Betrieb genommen werden, in dem der Kompaktwagen Audi A3 gebaut werden soll.
Quelle : Automobilwoche